Psychotherapie

 

 

Psychotherapie verstehe ich als eine Möglichkeit der Nachreifung. Ich halte wenig vom Begriff der seelischen “Erkrankung”, da die Seele, solange sie Symptome, wie Depression, Angst oder psychosomatische Erkrankungen produziert, aus meiner Sicht eine gesunde Reaktion zeigt, auf ein ungesundes Einwirken auf Körper, Geist und Seele. Wenn die Seele unterdrückt wird, wehrt sie sich meines Erachtens mit Symptomen, die wir als Alarmsignale verstehen können, endlich unseren wesentlichen Bedürfnissen mehr Raum zu geben. Psychotherapie möchte uns das Bewusstsein, das Selbstbewusstsein vermitteln, uns selbst zu verstehen, zu erkennen und für unsere Bedürfnisse zu sorgen.

In den letzten Jahrzehnten hat ein ungesundes Denken die Seele des Menschen zurückgedrängt; Gefühle und Bedürfnisse werden als mehr oder weniger unwichtig betrachtet oder sogar als Schwäche abgetan. Das Denken, eigentlich Werkzeug des Menschen hat in einer unterdrückenden Form sich der menschlichen Seele bemächtigt, mit dem Ergebnis, dass wir uns in unserem Wesen, dem Fühlen und den eigenen Sehnsüchten nicht mehr auskennen. So haben wir verlernt für uns zu sorgen, weil derjenige, der sich nicht kennt auch nicht auf gesunde Weise für sich selbst sorgen kann.

Ein heilsamer Weg heraus aus diesem Dilemma führt meines Erachtens über die Möglichkeit, uns in neuen Erfahrungen mit Mitmenschen neu selbst zu erkennen und zu erfahren. Eine professionelle psychotherapeutische Unterstützung kann dabei wertvolle Hilfe sein, auf dem Weg zu einer gesunden Selbsterkenntnis und einem neuen, am Lebensglück orientierten Umgang mit uns selbst.